Wanderweg

Troviscais / Rio Mira

(PR3 ODM Troviscais / Rio Mira)

- ein Beitrag von Ute Drautzburg

Englischsprachiger Flyer vom Touristenbüro Odemira, liegt auch im Web vor: http://www.cm-odemira.pt/PT/Visitar/FoletosTuristicos/Paginas/default.aspx


Vorbemerkung:

Wir sind den beschriebenen Weg am 18. Oktober 2010 gewandert, bei sonnigem Wetter bis 24°. Der gesamte Weg ist sehr sonnig, es gibt fast nirgends Schatten. Man sollte also genug Wasser zum Trinken mitnehmen! Außerdem gibt es aufgrund der feuchten Umgebung sehr viele Mücken; ein entsprechender Schutz ist unbedingt empfehlenswert! Wegen der Sumpfwiesen ist auch festes Schuhwerk zu empfehlen, und wegen der vielen Vögel lohnt es sich, ein Fernglas mitzunehmen.

Ausgangspunkt ist die Ortmitte von Troviscais (Abzweigung von der N120 zwischen Sao Luis und Odemira). Beim Cafe ist ein kleiner Parkplatz, dort ist auch eine Wandertafel. Der Weg ist im großen und ganzen gut gekennzeichnet.

Von Troviscais bis zum Rio Mira folgt man den gut beschilderten Caminhos (Fahrwegen). Das erste Stück führt durch Korkeichenplantagen (etwa 1500 m), dann durch Eukalyptuswald. Hier öffnet sich die Sicht langsam in Richtung auf das Flusstal.

Hinter den Häusern von Pampilhais - teilweise Ruinen (nach weiteren 2500 m)

geht der Weg etwa einen Kilometer lang abwärts zum Fluss Torgal, der bald in den Rio Mira mündet.

Die Brücke wird nicht überquert, der Wanderweg führt am rechten Ufer des Rio Mira entlang. Kurz hinter der Brücke ist der Zufluss des Torgal in den Rio Mira mit einer Schleuse geregelt; offensichtlich wirkt sich der Gezeitenwechsel bis hierhin noch deutlich aus.

Ab hier gibt es hin und wieder Viehsperren, die man öffnen und wieder schließen muss. Das Tal des Rio Mira ist sehr weit und sumpfig, es sind viele Vögel zu beobachten. Der Weg ist oft weiträumig von Kühen zertrampelt und selbst auch recht sumpfig.

Der Weg folgt dem Fluss mehrere Kilometer am Rand des Sumpflandes. Zwischendurch werden die Wegzeichen selten - nicht nervös werden und am Ufer bleiben! Die Auszeichnung wird (noch am Fluss) wieder besser. Danach führt der Weg über einen natürlichen Damm in Richtung auf die (ehemalige) Mühle. Rechts liegt ein strahlend blauer See, links weiter Sumpflandsschaft.

Hinter der Mühle führt der Weg erst steil bergauf - im Rückblick kann man die Flusslandschaft, die man gerade durchwandert hat, erstmals richtig überblicken. Gut sichtbar sind die Fischzuchtbecken, in denen Doraden gezüchtet werden. Der Salzgehalt des Wassers muss dafür ja wohl noch ganz ordentlich sein?

Auf dem Hügel führt der Wanderweg geradeaus (über eine Wegkreuzung hinweg) und sofort wieder steil bergab. Im Tal angekommen, wird der Weg ein wenig kniffelig. Gekennzeichnet ist eine "Abzweigung nach rechts", gemeint ist folgendes: der Weg, der sich weiter am linken Talrand hält, wird verlassen, indem man die sumpfige Wiese überquert. Wir zumindest haben dabei keinen eindeutigen Weg erkannt, sondern sind mittendurch gegangen. Auf der anderen Seite der Wiese geht man dann auf dem gut erkennbaren (und gekennzeichneten!) Caminho nach links (also weiter in dieselbe Himmelsrichtung wie vor der Wiesenquerung). Das Foto zeigt die Wiese aus dem Rückblick.

Nach kurzer Zeit erreicht man eine Ruine, von dort geht der Weg - weiter gut gekennzeichnet - zügig bergauf, bis er die Hügelhöhe wieder erreicht hat. Unterwegs gibt es wieder die ersten bewohnten Häuser; irgendwo in diesem Bereich soll sich laut Karte auch eine Quelle befinden. Wir haben sie aber leider nicht gefunden - unsere stark reduzierten Wasservorräte mussten also bis zum Ende reichen ...

Der weitere Weg ist auf den breiten Caminhos unproblematisch, zwischen den Hügeln ist Trovicais schon sichtbar (sowie einige Windmühlen).

Er führt an einem größeren, einzelstehenden Anwesen namens Soheira im rechten Winkel nach rechts, dann an der Zufahrt zu einem Gestüt vorbei und endet dann wieder am Ausgangspunkt der Wanderung.

Wir sind den Weg in viereinhalb Stunden gegangen; mit einem Irrläufer am Fluss (siehe oben - als die Wegzeichen so ausgedünnt waren, sind wir zu früh nach rechts abgewichen und mussten dann wieder zurück) und ohne Pause. Das war nicht so geplant, aber wir hatten keinen Mückenschutz dabei und wollten uns von den Biestern nicht fressen lassen ... Pech gehabt! Umso netter war es dann in dem kleinen Cafe bei Wasser, Cola, Bier und Espresso ...

Außer in unmittelbarer Ortsnähe sind wir keinem Menschen begegnet; nur Kühen, Vögeln, Unmengen von Mücken und einer prächtigen Sonnenanbeterin.